Kommunalwahl 2020 - Versammlungen Kommunalwahl 2020

Frischer Wind Salzweg stellt Schwerpunkte vor

Geschlechtergerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Respekt – Anregende Gespräche nach der Vorstellung der Kandidaten

Salzweg. Der Frische Wind Salzweg hat zu seiner ersten öffentlichen Versammlungen im Kommunalwahljahr eingeladen. Dazu hat Vorsitzende und Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Sanladerer-Fuchs über 50 Interessierte im Kaminstüberl im Landgasthof Spetzinger begrüßt, darunter auch die Vorsitzende der Grünen Passau-Land, Astrid Gelaudemans, die Landratskandidatin der Grünen Veronika Fischl, die drei Gemeinderäte des Frischen Winds und zahlreiche Gemeinde- und Kreistagskandidaten.

Sanladerer-Fuchs skizzierte mit Verweis auf den Flyer der Gruppierung ihre Schwerpunkte als zukünftige Bürgermeisterin. Besonders gelegen sei ihr an einem wertschätzenden, effektiven Führungsstil. Dazu gehöre auch, dass alle Beschlüsse des Gemeinderats umgesetzt werden. Ein weiteres Anliegen sei es ihr, den Dorfcharakter bei allem baulichem Druck, der auf einer Stadtrandgemeinde zwangsläufig lastet, zu erhalten und die Gemeinde behutsam zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Auf die thematischen Schwerpunkte von Sanladerer-Fuchs ging Landratskandidatin Veronika Fischl unmittelbar darauf ein und ergänzte diese mit ihren eigenen Schwerpunkten – und vergaß dabei ganz darauf, sich selbst vorzustellen. Das holte sie nach einem Hinweis aus dem Publikum am Ende ihrer Ausführungen nach.

Dabei wurde auch deutlich, wie persönlichkeitsbildend es sein kann, heimatliche Gefilde auch mal zu verlassen. Mit neuen Erkenntnissen und voller Lust zurückgekehrt, engagiere sie sich für vieles, was offensichtlich bedroht ist, so Fischl. Und da weiß sie sich einig mit einem Großteil der Zuhörerschaft, dass Mobilität radikal neu organisiert gehört. Alles auf den individualisierten Automobilverkehr zu fokussieren, habe große Probleme produziert. Eine Nordtangente zum Beispiel würde wieder nur neue Probleme schaffen und kein einziges lösen. Den Radfahrern und Fußgängern öffentliche Räume zurückzuerobern, ein ÖPNV, flächendeckend und sinnvoll getaktet und vernetzt, gebe vielen Freiheiten zurück und schone Ressourcen.

Weitere Themen, die Veronika Fischl wichtig sind: Grundrecht auf Wohnen, das bezahlbar nur zu organisieren ist, wenn mit kommunalem Wohnbau dem ausuferndem Spekulantentum auf diesem Gebiet begegnet werde. Und wie Sanladerer-Fuchs ist auch Fischl Geschlechtergerechtigkeit eine Herzensangelegenheit.

Dann hatten die anwesenden Gemeinde- und Kreistagskandidaten Gelegenheit, sich vorzustellen. Dabei stellte sich wieder einmal heraus, dass sich beim Frischen Wind solche Vorstellungsrunden zu einer Ideenparade entwickeln können.

Kreistagskandidat Arnold Krautsieder zum Beispiel regte an, analog zur Rückerstattung von Parkgebühren bei Geschäftsleuten dafür zu werben, dies auch für Bustickets zu organisieren. Abschließend spann 3. Bürgermeister Christian Domes einen weiten Bogen von einer Wachstumsideologie, die das Ökosystem Erde bedroht und damit die weltweiten Ungerechtigkeiten weiter verschärft, hin zu gesellschaftspolitisch praktikablen Gegenentwürfen, die sich bis auf kommunale Ebene herunterbrechen lassen.

Bei der Veranstaltung im Gasthaus Girmindl in Straßkirchen stand dann der kommunale Wohnbau im Fokus. Verwundert zeigte sich Sanladerer-Fuchs darüber, dass für das Projekt in Straßkirchen entgegen anders lautendem Gemeinderatsbeschluss keine Gelder im aktuellen Haushaltsentwurf eingeplant sind. Nach dem flammendem Plädoyer des noch amtierenden Bürgermeisters für das Projekt bei der Podiumsdiskussion hätte sie sich von ihm "nicht nur wohlfeile Worte sondern eben auch wirksamen Tatendrang in der Angelegenheit" erwartet.

An diesen beiden Abenden entwickelten sich noch rege Diskussionsrunden, auch nachdem die Vorsitzende das offizielle Ende jeweils verkündet hatte. − red

Quelle: Passauer Neue Presse vom 18.02.2020

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