Versammlung September 2017

6. Oktober 2017

Bürger machen erneut ihrem Ärger über

schlechtere Busverbindungen Luft                                    


Frischer Wind und Boris Burkert von den Grünen fordern landkreisübergreifenden ÖPNV und mehr Geld für Bus und Bahn   

Salzweg. Weniger Linien, überfüllte Schulbusse, Haltestellen werden nicht mehr angefahren – Ihrem Ärger über Nachteile durch den zum 1. September geänderten Busfahrplan nach der Neuvergabe der Bus-Konzessionen im Landkreis Freyung-Grafenau haben viele Bürger auf einer Versammlung des „Frischen Winds Salzweg“ im Gasthaus „Zum Henschei“ in Straßkirchen Luft gemacht. Der „Frische Wind“ trat wie der grüne Passauer Stadtrat Boris Burkert für einen landkreisübergreifenden ÖPNV ein, um die Busmisere zu lösen.

Herta Capeller aus Straßkirchen beklagte, dass ihr Sohn, der an einem Handicap leidet, nicht mehr mit dem Bus nach Hause fahren kann, weil die RBO.. GmbH die Haltestellen an der Alten Straße in Passau-Grubweg nicht mehr anfahre. Er müsse nun die Haltestelle „Hotel Burgwald“ in Kastenreuth nutzen, die viel weiter entfernt liegt. Doch dort habe ihn der RBO-Bus einfach stehen lassen..
 
Herbert Swoboda aus Grubweg monierte, dass die Bürger keine „Vorwarnung“ über die Folgen der Fahrplanänderung erhielten. Er zeigte auf, dass bis Ende August insgesamt 182 Busse in der Woche zur Verfügung standen, um von der Haltestelle Schulbergstraße in Grubweg in das Schreiberfeld in Strasskirchen zu gelangen und 180 Busse in umgekehrter Richtung unterwegs waren. Seit 1. September gebe es nur noch 41 Linien von Grubweg nach Straßkirchen. 50 Busse, die in Straßkirchen abfahren, würden noch in Grubweg halten. Seit September sei das ÖPNV-Angebot zwischen Grubweg und Straßkirchen um rund 75 Prozent reduziert worden. Am Sonntag verkehr hier kein Bus mehr.Er sei gezwungen, den Berg hoch nach Kastenreuth zu gehen. Menschen mit Gehbehinderung oder Rollator sei dies nicht möglich. Matthias Bieringer aus Straßkirchen, der in der Lindau arbeitet, erzählte, aucg er müsse nun zu Fuß bis zur Haltestelle „Burgwald“ gehen, um den Bus nach Straßkirchen zu erreichen.

Das verminderte Busangebot betreffe neben Berufstätigen vor allem Schüler, prangerte Frederic Sascha Müller ab. Die wenigen noch verkehrenden Busse vor 7 Uhr morgens seien so „voll gepackt“, dass die Kinder ab Salzweg stehen müssten. Die meisten jungen Leute müssten aber auf die nächste Linie warten. Die Busse ab 7 Uhr würden jedoch im Stau stehen, so dass Schüler, die umsteigen müssen, nicht rechtzeitig zum Unterricht kommen. Eine Besucherin  aus Willhartsberg, die sich bereits wie Daniela Hammer in der Gemeinde Salzweg über die „inakzeptablen Busfahrpläne“ beschwert hatte, nannte Probleme bei den Linien 6226 und 6134, die aufgrund der Abfahrtszeiten von Passau nach Wurmeck für Schüler entstünden, die Nachmittagsunterricht haben. Teils habe man Linien vorverlegt, teils gestrichen. Die Verbindung nach Wurmeck sei in den letzten Jahren bereits katastrophal gewesen. Doch jetzt müssten die Kinder nachmittags ständig in Straßkirchen abgeholt werden. Eine Absprache mit den Schulen habe wohl nicht stattgefunden.     

Eine Teilnehmerin bedauerte, dass der letzte Bus von Passau nach Salzweg nicht mehr in das Ortszentrum fährt. Sie sei ahnungslos an der Haltestelle gestanden. Auch Susanne Mennigke wandte sich gegen die Informationspolitik. Sie sagte zudem, dass auf den Rufbus nicht immer Verlass sei und erzählte über einen Fahrgasts, der nicht abgeholt wurde. Wer im Nachbarlandkreis wohne oder dorthin fahre, müsse umsteigen und mehr bezahlen. Gerhard Hacker fragte nach der politischen Verantwortung für die Busmisere. Rosmarie Popiolek schilderte, dass Berufstätige nicht mehr an ihren Arbeitsplatz in Grubweg fahren können. Es sei ihnen auch nicht mehr möglich, das Ökoticket zu nutzen, da der Bus, den sie nehmen müssen, in Salzweg nun schon vor 14 Uhr abfährt. Rosa Sammer aus Salzweg nannte denWegfall von Linien „hinterdörflich“. Gemeinderat Christian Meier verwies darauf, dass sich auch in Hutthurm die Beschwerden häuften. Er berichtete über Kündigungen bei der RBO.  

Auch dritter Bürgermeister Christian Domes kritisierte die Verschlechterung des Busangebots. Erster Bürgermeister Josef Putz habe bereits im letzten Jahr in einem Schreiben an die Regierung von Niederbayern Einwendungen erhoben.  Ziel müsse sein, den ÖPNV attraktiver zu machen. Er trat für einen landkreisübergreifenden ÖPNV ein. Der „Frische Wind Salzweg“ fordere zudem seit Jahren ein Verbundkonzept mit der Ilztalbahn. Domes forderte, die Gelder, die für den Bau der Nordtangente oder B 388 neu aufgewendet werden sollen, für die Verbesserung des ÖPNV einzusetzen. In Freibung gebe es Busse im Drei-Minuten-Takt. Dadurch sei der Verkehr um 40 Prozent gesunken. Auf die Forderung einer Teilnehmerin nach einem neuen Anlauf für den Stadtbus  Passau-Salzweg, sagte Domes, dieser sei 2004 eingestellt worden, weil der Freistaat Zuschüsse strich. Er und Gemeinderätin Elisabeth Sanladerer-Fuchs sicherten zu, sich für eine Neuauflage der Stadtbus-Anbindung einzusetzen.


 Mehr ÖPNV statt Kürzungen: Viele Beschwerden über Nachteile durch den neuen Busfahrplan wurden auf der Versammlung des Frischen Winds laut. Kritik kam auch von Vorsitzender Elisabeth Sanladerer-Fuchs (links), Boris Burkert (3.v.l.) von den Grünen, Bürgermeister Christian Domes (4.v.r.) und Gemeinderat Christian Meier (5.v.r.).        Foto: Wildfeuer             

 

Er sei fassungslos über die massiven Verschlechterungen, sagte Boris Burkert, der im Aufsichtsrat der Stadtwerke Passau sitzt. Die Grünen forderten seit Jahren einen besseren ÖPNV. Doch es würden weiter Millionen in einen massiven Straßenausbau gesteckt, wie die Umfahrungen in Hundsdorf oder Hutthurm zeigten. Für dieses Geld könne man viele Busse einsetzen. Bund und Land seien gefragt. Passau jammere über den zunehmenden Verkehr. Viele Bürger wollten auf das Auto verzichten. Pläne für die Erweiterung der Stadtbuslinien seien in der Schublade.                 

 

Theresia Wildfeuer/PNP

 

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