Augustunwetter 2017

Augustunwetter 2017 - Zukunftsgedanken

Wieder einmal wurden wir in unserer Region extrem von den Naturgewalten heimgesucht. Am späten Abend letzten Freitag fegten orkanartige Windböen mit Hagel - andere sprachen sogar von einem Tornado - mit furchtbarer Zerstörungskraft über unsere Region und hinterließen Schneisen der Verwüstung und Zerstörung.
Wieder einmal konnten unsere Wetterexperten - trotz hochmoderner Hilfsmittel und hochtechnologischem Fortschritt - weder Zeitpunkt noch Ausmaß der Katastrophe genauer vorhersehen.

Die Menschen und Helfer wurden - wie schon 2013 vom Ausmaß des Hochwassers in Passau oder wie im letzten Jahr von den massiven Starkregenereignissen mit Simbach am Inn als traurigstem Kapitel - von der Zerstörungskraft völlig überrascht. Wie heftig, wie schnell, wie häufig und mit welch ungeheurer Naturgewalt diese Katastrophen über uns hereinbrechen, erreicht immer neue Maßstäbe und wird von vielen, vor allem älteren Menschen, zu Recht als „so noch nie dagewesen“ beschrieben. Angesichts dieser sichtbaren, sich massiv häufenden Wetterextreme gibt es meiner Meinung nach keinerlei Zweifel mehr daran, dass wir alle bereits die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen.

Doch immer noch werden der Klimawandel und die ursächliche Bedeutung menschlicher Wirtschaftsweise für die Erderwärmung lieber verschwiegen oder gar abgestritten. Keiner der hohen Herren der CSU, die sich angesichts der Katastrophe hier in den letzten Tagen hemdsärmlig ablichten ließen, sprach vom Klimawandel. Man versuchte weiterhin den Anschein zu erwecken, die Politik hätte die Lage im Griff.
Dies ist angesichts der sträflichen, jahrelangen Untätigkeit der jetzigen Bundesregierung in Punkto Klima- und Umweltschutz – an der die CSU ja einen großen Anteil beansprucht – auch verständlich. Keiner will sich fragen lassen, warum man sich nicht mehr für die Zukunft der nächsten Generationen, für die Zukunft unserer Kinder und Enkel eingesetzt hat. Ich finde, es ist höchste Zeit, dass sich die Politik der Klimakrise stellt und auch danach handelt, anstatt uns weiterhin zu suggerieren, dass alles in Ordnung sei.

Wir sind wohl die letzte Generation der Menschen, die die Klimaerwärmung noch so begrenzen kann, dass auch zukünftige Generationen eine Leben ermöglichende Umwelt vorfinden. Handeln und wählen wir auch entsprechend.

Das doppelte Unglück - für unseren Wald und seine Besitzer

In unserem Landkreis wurden ca. 1 Million Bäume durch den Orkan zerstört. Dies ist eine wirtschaftliche und oftmals emotionale Katastrophe für deren Besitzer und stellt darüberhinaus einen starken Einschnitt in unser Landschaftsbild dar. Die Waldbauern kämpfen zudem gegenwärtig gegen ein anderes riesiges Problem, den übermäßigen Borkenkäferbefall. Auch dabei spielt der Klimawandel eine ursächliche Rolle. Die in Bayern hauptsächlich gepflanzte Fichte kann den höheren Temperaturen und der veränderten Niederschlagsverteilung – beides bedingt durch die Veränderung unseres Klimas -  nicht mehr standhalten, wird geschwächt und von für sie tödlichen Schädlingen befallen. Es ist nun geboten besondere Anstrengungen zu unternehmen, um  einem ökologischeren und klimastabileren Wald den Weg zu bereiten und die Waldbauern in ihren Anstrengungen hierin zu unterstützen.

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