Regionales
Der Blick über den Tellerand und also die Gemeindegrenzen hinaus, er ist nicht nur ein lohnender sondern auch nötig. Gearde ÖNPV und Nordtangente zeigen, wie wichtig auch die Vernetzung mit unseren Nachbargemeinden und darüber hinaus ist.
CSU hat wenig Glück mit Preisverleihungen.
"Wir sind mit vielen Sachen in der CSU-Politik nicht einverstanden, zum Beispiel beim Thema Flüchtlinge." Das ist einer der Gründe warum der Verein Der Glasbau e.V. den "Heimatpreis" nicht aus den Händen von Heimatminister Markus Söder annehmen wollte. "...es ging um einen warmen Händedruck. Wir fühlten uns instrumentalisiert" zitiert die PNP Susanne Theuerkorn vom Vorstandsteam des Vereins.
Eine denkbar unglückliche Figur macht auch die örtliche CSU mit ihrem "Ehrenamtspreis". Ausgerechnet jene Truppe, die das so vorbildliche und überregional hochgeschätzte ehrenamtliche Engagement des Salzweger Asylbeauftragten Christian Domes beschmutzt, fühlt sich bemüßigt, einen Ehrenamtspreis zu verleihen. Und weil eine Person ja nur eine potentielle Stimme ist, kleckert man bei der örtlichen CSU nicht lang und vergibt den Preis gleich an einen ganzen (natürlich mitgliederstarken) Verein: "Als Premierenpreisträger hat sich der Ortsverband den Heimat- und Volkstrachtenverein Salzweg ausgewählt" , ist auf der Facebook-Seite der örtlichen CSU zu lesen. Und auch die Begründung klingt gewohnt wahlkampf-verfloskelt: "... Sie sorgen dafür, dass damit Heimatliebe und bodenständiges Brauchtum in die nächsten Generationen weitergetragen werden ..." Fast ist man versucht, den Trachtlern die nämliche couragierte Vorgehensweise zu wünschen, wie sie der Glasbau e. v. an den Tag gelegt hat.
Die Verdienste der Trachtenvereine unserer Gemeinde sind natürlich wertvoll und eine Bereicherung des Dorflebens, darum ist eine Ehrung unbestritten verdient. Der fade Beigeschmack entsteht dadurch, dass zeitgleich dem Asylbeauftragten der Gemeinde das Misstrauen ausgesprochen wird, während man sich überörtlich durchaus mit der gelungenen - stets ehrenamtlich mühevoll durch andere erarbeiteten - Integrationleistung schmückt.
Demo gegen Nordtangente
Viele bekannte Gesichter waren zu sehen am Sa. 16. April am Klostergarten und Ludwigsplatz bei der Kundgebung gegen die Nordtangente. Viele Salzweger darunter. Und natürlich auch viele Sympatisanten, Mitglieder und Aktivisten des Frischen Wind.
Fotos: „Am Sonntag“
Unsere frischen Gemeinderäte Elisabeth Sanladerer- Fuchs, Christian Meier und Bürgermeister Christian Domes zeigten sich überrascht, dass die Nordtangente nun doch in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegplan gelangt ist. Das Thema beschäftigt die Kommunalpolitiker der betroffenen Gemeinden ja nun schon seit Jahrzehnten. Es gibt hierzu eindeutige Beschlüsse der Stadt Passau sowie der Gemeinden Salzweg und Tiefenbach, dass man keine Nordumfahrung aus vielerlei Gründen haben will.
Sascha Müller äußerte beispielweise sein Unverständnis darüber, dass Verkehrsminister Dobrindt diesen Straßenbau nun doch in den Verkehrswegeplan aufgenommen hat, obwohl diverse Gutachten gegen dieses widersinnige Projekt sprechen. Er wies außerdem auf die aktuelle, sehr erfolgreiche Petition: „Stopp Nordtangente Passau – keine Zerstörung des Naturschutzgebietes Ilz- und Gaißatal“ *(Link am Schluss des Artikels) hin, auf welcher jede/r Bürger/in seiner Stimme im Sinne einer Ablehnung der Nordtangente Gewicht verleihen kann.
Christian Meier berichtete über das Gevas Gutachten. Laut diesem Gutachten brächte die Trasse nur für 2200 Autos einen Vorteil. Es gäbe also keine spürbare Entlastung auf der bisherigen Trasse. Lediglich 6,8% der Fahrzeuge in Passau sind dem Durchgangsverkehr zuzuordnen. Eine Studie der TU München (Kurzak-Gutachten) zählte pro Tag nur 280 Fahrzeuge aus dem Raum Hauzenberg und östlich davon, die über Passau von und zur A3 unterwegs sind und damit einen Vorteil von der Nordtangente hätten. Juristische Schwierigkeiten sieht zudem Rüdiger Schubert: Betroffen von einer solchen Trasse wären nicht nur Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete sondern vor allem auch FFH-Gebiete, darunter sogar Gebiete mit prioritären Lebensraumtypen. Daher muss auf jeden Fall mit einer Verzögerung durch jahrelangen Rechtsstreit gerechnet werden. Stefan Doblinger führte an, die Nordtangente hätte nicht zu korrigierende Folgen für Tiere und Pflanzen, vor allem aber auch für Erholung suchende Menschen. Ein wichtiges Naherholungsgebiet, ein beliebter Teil der Heimat der Bürger des Passauer Raums, würde ohne Grund zerstört. Koni Preißl wies noch darauf hin, dass ohne Nuzen für die Bevölkerung massiv Geld in eine Maßnahme verschwendet würde, das an anderer Stelle wesentlich sinnvoller eingesetzt werden könnte. Er plädierte für den zweigleisigen Ausbau der Bahn zwischen Plattling und Landshut, damit die Fahrzeit von Passau nach München endlich einmal verringert wird. Dies würde wirklich vielen Menschen Vorteile bringen.